Jedes Unternehmen versucht Geldknappheit zu vermeiden und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Um die Profitabilität Ihres Unternehmens zu steigern, müssen Sie mehrere Faktoren beachtet und unter Umständen Maßnahmen in der Liquiditätsplanung ergreifen. Ein wichtiger Faktur ist die Kennzahl "Cash Conversion Cycle".

 

Cash Conversion Cycle

Mithilfe des Cash Conversion Cycles (CCC, dt.: Geldumschlagsdauer) kann berechnet werden, wie lange liquide Mittel in einem Unternehmen gebunden sind und somit nicht zur Verfügung stehen. Die Kennzahl steht im engen Zusammenhang mit Ihrem Working Capital.

Die Geldumschlagsdauer berechnet sich aus der durchschnittlichen Lagerdauer zuzüglich der durchschnittlichen Inkassoperiode abzüglich des durchschnittlichen Lieferantenzahlungsziels

Cash Conversion Cycle (CCC) = Lagerumschlag + Debitorenumschlag – Kreditorenumschlag


Der ermittelte Wert sollte in Bezug auf die Branche betrachtet werden, da es große Unterschiede bei Produktionsprozessen und festgelegten Zahlungsbedingungen gibt.

Grundsätzlich gilt jedoch: Je kürzer der Cash Conversion Cycle ist, desto besser ist die eigene Liquidität.

 

Es stehen drei Stellschrauben zur Verfügung, durch die Sie Ihren Cash Conversion Cycle optimieren können:

1. Lagerdauer

Solange eine Ware eingelagert ist, bis sie schlussendlich verwendet bzw. verkauft wird, verursacht sie Kosten. Es gilt demzufolge, die Zeitspanne zu verkürzen, in der eine Ware nicht gewinnbringend ist.

Mehrere Maßnahmen setzen hier an:

  • Die Umstellung auf Just-in-time-Lieferung verkürzt die Lagerdauer maßgeblich. Waren, die entweder für den Weiterverkauf bestimmt sind oder für die Ausführung einer Dienstleistung benötigt werden, verursachen auf diese Weise deutlich geringere finanzielle Belastungen für das Unternehmen.

  • Eine Verkürzung der Bestellzyklen bei Lieferanten hat denselben Effekt und trägt zur Verbesserung der Lagerumschlagshäufigkeit bei.

  • Handelt es sich beim Unternehmen um einen Händler, bewirkt auch die Umstellung auf reinen Versandhandel einen Rückgang der Lagerdauer.

  • Mit modernen ERP-Systemen ("Enterprise-Resource-Planning") werden viele innerbetriebliche Prozesse koordiniert und automatisiert. Auch das Lagerbestandsmanagement lässt sich unter Zuhilfenahme einer geeigneten ERP-Softwarelösung optimieren, sodass Lagerzeiten verkürzt werden und benötigte Betriebsmittel wie etwa Ziegel direkt zur Baustelle geliefert werden.

 

2. Inkassoperiode

Von großer Bedeutung für eine angemessene Profitabilität sind kurze Debitorenlaufzeiten. Zum einen bedeutet das, dass sämtliche Verträge mit Ihren Debitoren möglichst kurze Laufzeiten haben sollten, zum anderen aber auch, dass Ihr Betrieb über ein effektives und professionelles Mahnwesen verfügen muss, um dieses Ziel erreichen zu können.

Leider ist in vielen Unternehmen das Mahnwesen nicht so effizient, wie es sein könnte. Hohe Debitorenzahlen und auftretende Zahlungsstörungen sorgen für Zeitverlust und manuelle Aufwände. Teil des Problems ist die schwierige interne Abstimmung beim Klärungsmanagement, das abteilungsübergreifend und durch Medienbrüche oft nur langsam vorangeht.

Die übliche Praxis, Offene-Posten-Listen in Excel zu führen und manuell zu pflegen, führt dazu, dass blockweise gemahnt, also ein gewisser Zeitverlust allein dadurch hingenommen wird. Wirklich effektiv wären kontinuierliche, automatische Mahnläufe, um für eine kurze Inkassoperiode zu sorgen. 

 

3. Lieferantenzahlungsziel

In Bezug auf Ihre eigenen Lieferanten gilt es, möglichst lange Zahlungsziele zu vereinbaren. Nur so können Sie die Kosten für zwischenzeitlich ungenutzte Güter bis zu deren Einsatz gering halten.

Bei kurzen Zahlungszielen müssen Waren schnell bezahlt werden, womöglich schon lange, bevor sie an den Endverbraucher geliefert wurden. Je nachdem, wie groß der Zeitraum zwischen Lieferantenzahlungsziel und Inkassoperiode ausfällt, leidet hierunter Ihre Liquidität stark.

 

Credit Management optimieren

Ein gut organisiertes Credit Management sorgt für ausreichend Liquidität. Denn wenn Kapital im Forderungsprozess gebunden ist, fehlt es für Investitionen in Ihrer Unternehmenskasse. Das beginnt bei einer soliden Risikobewertung und geht über optimierte Prozesse bei der Offene-Posten-Verwaltung bis hin zum effizienten Forderungseinzug

Damit sind alle Bereiche aufgezählt, die im Unternehmensalltag für manuelle Aufwände sorgen und darum Zeit und viel Geld kosten. Mithilfe der richtigen Lösung entlasten Sie Ihre Mitarbeiter von diesen aufwendigen Routineaufgaben, verschlanken die interne Kommunikation und sorgen für maximale Transparenz über Ihre Debitorenkonten. Workflow-basiert laufen alle dazu gehörenden Teilprozesse automatisch, optimiert und wirklich effizient ab. So senken Sie Forderungsrisiken nachhaltig und bringen die richtigen Entscheidungen auf den Weg.


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Management Summary

  • Ihr Unternehmen nachhaltig solide zu führen, erfordert großen Einsatz und viel Fingerspitzengefühl.
  • Eine richtige Liquiditätsplanung trägt maßgeblich dazu bei, künftigen Herausforderungen gut gewappnet entgegenzutreten.
  • Zwei wichtige Faktoren Ihrer Liquiditätsplanung sind die Optimierung von "Cash Conversion Cycle" und Forderungsrisiken
  • Vorausschauende Entscheidungen in Bezug auf die Lagerdauer, die Inkassoperiode und das Lieferantenzahlungsziel wirken sich positiv auf den Cash Conversion Cycle und damit auf Ihre Liquidität aus. 
  • Mithilfe der richtigen Lösung sorgen Sie dafür, dass Kapital zügig frei wird, das im Forderungsprozess gebunden ist.