Zügige Zahlungseingänge sind ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Geschäftswelt. Dadurch stärken Unternehmen zum einen die eigene Liquidität, zum anderen senken sie die Abhängigkeit von teurem Fremdkapital. Eine besonders wichtige Kennzahl ist dabei die Debitorenlaufzeit. Sie beschreibt, wie lange sich Kunden Zeit lassen, bis sie eine offene Rechnung begleichen.

 

Die Bedeutung der Debitorenlaufzeit

Im englischen Sprachraum ist diese Kennzahl auch als Days Sales Outstanding (DSO) bekannt. Sie beschreibt, wie viel Zeit vergeht, bis ein Kunde (Debitor) die offene Rechnung begleicht. Je kürzer die Debitorenlaufzeit ist, desto besser ist es für die Liquidität des Unternehmens.

Zur Berechnung gibt es eine sogenannte DSO-Formel, die man wahlweise auf Jahres- oder Quartalsbasis ansetzen kann. Die DSO-Berechnung sieht wie folgt aus:

  • Forderungen aus L. u. L. / Umsatzerlöse x 365 = Debitorenlaufzeit in Tagen

 

Das sagt das Kundenziel über deren Zahlungsmoral aus

Days Sales Outstanding (DSO) kann eine wichtige Kennzahl zur Bewertung der Zahlungsmoral von Kunden sein. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn sie höher ist als das gewährte Zahlungs- bzw. Kundenziel. Denn das bedeutet schlichtweg, dass es im Schnitt zum Zahlungsverzug kommt, der die Finanzlage des Unternehmens erheblich belasten kann.

Im Normalfall sollte die Debitorenlaufzeit deswegen stets unter dem Zahlungsziel liegen, was auf eine gute Zahlungsmoral hindeutet. Liegt sie sogar weiter darunter, scheint das Forderungsmanagement die richtigen Anreize zu setzen, um Kunden zur raschen Zahlung zu bewegen.

 

Welches Debitorenziel ist wünschenswert?

Unternehmen können sich ihre Zahlungsfristen frei aussuchen, deswegen ist eine pauschale Aussage kaum möglich. Selbstverständlich ist es wünschenswert, dass das Debitorenziel bzw. die Debitorenlaufzeit stets unter dem Zahlungsziel liegt.

Im Geschäft mit Endverbrauchern beträgt das Zahlungsziel häufig 14 bis 30 Tage, ein Debitorenziel darunter ist also vorteilhaft und deutet auf gute Zahlungsmoral hin. Bei Geschäftspartnern und Industriekunden sind Zahlungsziele von 60 Tagen nicht unüblich, das Debitorenziel kann in dem Fall also etwas höher ausfallen.

 

Faktoren, die zu einer schlechten Debitorenlaufzeit führen

Es kann eine Vielzahl von Gründen geben, die zu einer hohen Forderungslaufzeit führen, und dazu, dass Rechnungen folglich spät gezahlt werden. Einerseits kann das die Finanzlage eines Kunden sein, der schlichtweg nicht über die nötige Liquidität zur Zahlung verfügt.

Andererseits kann aber auch das Unternehmen selbst Fehler machen, die zu einer hohen Debitorenlaufzeit beitragen. Dazu gehört beispielsweise das Setzen einer ungünstigen Zahlungsfrist oder ein träges Mahnwesen, das nur langsam auf Zahlungsverzug reagiert.

 

So können Sie die Debitorenlaufzeit verbessern

Mithilfe einiger sinnvoller Maßnahmen können Sie auf einfache Weise die Zahlungsmoral Ihrer Kunden drastisch verbessern. Beachten Sie hierbei die folgenden Tipps:

  • Setzen Sie je nach Branche auf passende Zahlungsfristen, die eine rasche Zahlung einfordern.

  • Gewähren Sie das Konto, damit Kunden für eine schnelle Begleichung mit einem Rabatt belohnt werden.

  • Mahnen Sie im Fall von Zahlungsverzug sofort den säumigen Kunden an, damit die Debitorenlaufzeit nicht noch weiter ansteigt.

  • Nutzen Sie eine moderne Software mit automatisiertem Forderungsmanagement, um eine transparente Nachverfolgung und den Mahnprozess zu vereinfachen.

  • Schrecken Sie im letzten Schritt nicht vor gerichtlichen Verfahren zurück, selbst wenn die Debitorenlaufzeit im Einzelfall bereits zu hoch ist.

Diese einfachen Maßnahmen können Ihrem Unternehmen dabei helfen, das Debitorenziel nachhaltig zu reduzieren. Mit den zügigen Zahlungseingängen profitieren Sie von einer starken Liquidität, die in Zeiten hoher Zinsen umso wichtiger ist.

 

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Management Summary

  • Die Debitorenlaufzeit ist eine wichtige Kennzahl im Liquiditätsmanagement eines Unternehmens.

  • Sie gibt an, wie lange sich Kunden Zeit lassen, bis sie die offene Rechnung begleichen.

  • Je kürzer die Debitorenlaufzeit ist, desto besser ist es für die Finanzlage des jeweiligen Unternehmens.

  • Eine hohe Laufzeit über dem Zahlungsziel ist hingegen ein Indikator für eine schlechte Zahlungsmoral Ihrer Kunden.

  • Einfache Schritte wie das Setzen einer klaren Zahlungsfrist, Gewährung von Skonto und ein schneller und fordernder Mahnprozess können eine hohe Laufzeit reduzieren.

  • Die leistungsstarke AR-Automation-Software von Bilendo kann dank hoher Automatisierung Ihre Debitorenlaufzeit und Arbeitsaufwände reduzieren.

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